Details Holzfassade

Frage: mit viel Interesse habe ich ihren Artikel zum Thema "Holzfassade" gelesen. Für unseren Anbau (Ytong) planen wir, diesen ebenfalls mit einer Holzfassade mit Boden-Deckel-Schalung zu verkleiden. Dazu hätte ich noch ein paar Detailfragen:

Wie hoch sollte der Sockel sein bei vorhandenem 40cm breitem (Grob-) Kiesstreifen?

Antwort: Zum Schutz vor Spritzwasser sollte der Abstand der Fassade vom Boden nicht unter 30cm liegen.


Frage:
Die Verschalung soll (ohne zusätzliche Dämmung) aus Brettern 118mm (Deckel) und 165mm (Boden), Fichte/Tanne gehobelt, 18mm stark bestehen. (Vorschlag Holzgroßhandel)

Reicht dabei auch eine Überlappung von 23,5mm aus, um einen optisch einheitlichen Abstand zu erreichen?


Antwort: Eigentlich sollten Sie eine Überdeckung von min. 25mm einhalten, aber wegen 1,5mm weniger geht die Welt auch nicht unter. Dies wird sich in der Praxis beim Einteilen der Fassade an der vorhandenen Wand aber ohnehin relativieren. Wie Sie das machen, steht im Artikel Holzfassade.

 

Sie erhalten zudem einen optisch einheitlichen Abstand auch bei einem maßlich um ein, zwei mm abweichenden Abstand. Das sieht kein Mensch.

 

Wenn Sie eine geringe Überdeckung wählen, müssen Sie allerdings damit leben, dass die Schraubenköpfe der Schrauben der Böden ganz oder teilweise sichtbar sind, da Sie auch mit den Schrauben einen Mindestabstand von 25mm zum Bretterrand einhalten müssen.


Frage:
Welche Dübel/Schrauben sollten verwendet werden, um die Lattung in Ytong-Stein zu verankern ?

Reichen hierzu verzinkte Schrauben aus oder doch (hier schon) Edelstahlschrauben?

Antwort: Für die Befestigung der Lattung reichen verzinkte Schrauben. Edelstahlschrauben benötigen Sie nur für die Bretter, bei Fichte/Tanne auch hier nicht zwingend. Schlecht wär´s aber nicht.

 

Angaben dazu, für welches Material der Wand der jeweilige Dübel geeignet ist, finden Sie auf der Verpackung. Der Verkäufer kann Ihnen da sicher auch weiterhelfen.


Frage:
Wird die Traglattung oder besser die Konterlattung mit Justierschrauben/Keilen ausgerichtet?

Welchen Abstand sollte die Konterlattung haben (bei den verwendeten Brettbreiten/-stärken)?

 

Antwort: Richten Sie besser die Konterlattung aus. Für deren Befestigung an der Wand benötigen Sie ohnehin längere Schrauben. Mit diesen lassen sich Unebenheiten, die bei Ihrem neuen Anbau aber wohl nicht so groß sein sollten, besser ausgleichen als mit den kurzen Schrauben für die Befestigung der Lattung auf der Konterlattung.

 

Auch falls Sie Distanzschrauben verwenden (Justierschrauben sind meist nur für die Verwendung an der Decke geeignet, siehe Artikel Distanz- und Justierschrauben), würde ich zum Ausrichten der Konterlattung raten.

 

Zwar sind Distanzschrauben teuer, je länger desto teurer. Aber auch kurze Distanzschrauben sind relativ dick. Wenn Sie die Lattung mit diesen auf der Konterlattung befestigen, besteht die Gefahr, dass die Konterlatten, insbesondere an den Enden, durch die Distanzschrauben gespalten werden.

 

Der Abstand sollte in beiden Fällen ca. 60cm oder weniger betragen.


Frage:
Mit welchen Edelstahlschrauben (Würth/Spax) - mit möglichst kleinem Kopf (Optik) - sollte man die Bretter befestigen?

 

Antwort: Es gibt nicht nur Würth, sondern auch noch andere Hersteller von Befestigungssystemen. Einige finden Sie unter Links.

 

Auf jeden Fall würde ich Ihnen zur Verwendung von Torx-Schrauben raten. Diese sind bei der Verarbeitung allen anderen so deutlich überlegen, dass ich überhaupt nicht verstehen kann, dass heutzutage überhaupt noch Kreuzschlitz-Schrauben o.ä. verarbeitet und verkauft werden.

 

Dabei haben Sie bei der Verwendung von Würth-Torx-Schrauben allerdings den Nachteil, dass Sie für diese einen speziellen Bit benötigen, der geringfügig anders ist als normale Torx-Bits. Warum dies so ist, darüber mag sich jeder seine eigenen Gedanken machen.

 

Die Brettstärke von 18mm, die Ihnen empfohlen wurde, halte ich für grenzwertig. Ich würde zumindest 24-er Bretter, die dann gehobelt noch 20-22mm stark wären, verwenden. Auch die Wahl von Fichte/Tanne als Holzart halte ich nicht für glücklich, Lärche/Douglasie wäre besser. Fichte/Tanne müssen Sie auf jeden Fall streichen, und nicht nur einmal, sondern immer wieder. Mehr zu diesem Thema steht ebenfalls im Artikel Holzfassade.

 

Ob nun 18-er oder 22-er gehobelte Bretter, für die Böden nehmen Sie Schrauben mit 4,0/50, 4,5/50, 4,0/60 oder 4,5/60. Längere Schrauben bringen nichts. Was über die Lattung rausguckt, ist wirkungslos.

 

Dementsprechend verwenden Sie für die Deckel 5,0/80-er Schrauben, da Sie hier ja noch die Brettstärke der Böden überbrücken müssen.

07. Jun 2008   | Email | Nach oben
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