Dach decken: Welche Moeglichkeiten stehen zur Auswahl?

Wenn das Dach schon in die Jahre gekommen ist, wird es meistens Zeit, es zu reparieren. Oft ist die Dacheindeckung beschädigt und sorgt dadurch nicht mehr für ausreichenden Schutz vor Wind und Wetter. In alten Häusern kommt erschwerend hinzu, dass das Dach nicht gut genug gedämmt ist. Das macht nicht nur das Wohnen unter dem Dach unangenehm, sondern erhöht auch die Heizkosten, weil die Wärme nach draußen verfliegt. Darum lohnt es sich, das Dach von einem fachkundigen Handwerker überprüfen zu lassen.

In diesem Artikel werden die verschiedenen Möglichkeiten für die Dacheindeckung vorgestellt. Jedes Material hat andere Eigenschaften und erzeugt eine eigene Optik auf dem Dach. Außerdem gibt es noch Tipps für die Dachsanierung, die das Dach für die Zukunft fit machen.

 

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Ein gutes Dach über dem Kopf

Welches Material man zum Decken des Daches wählt, beeinflusst das Aussehen des Hauses maßgeblich. Doch es geht nicht nur um die äußeren Werte. Das Dach bietet Schutz vor Wind, Wetter und Temperaturschwankungen. Es muss robust sein und auch bei Sturm und Hagel standhaft bleiben.

Die Form und der Stil des Daches beeinflussen, welche Materialien infrage kommen. Wer besonders nachhaltig sein will, wählt ein Material aus regionaler Herstellung. Je nachdem, wofür man sich am Ende entscheidet, können auch die Kosten ganz unterschiedlich ausfallen. Sowohl die Materialkosten als auch der Arbeitsaufwand können schwanken. Am besten lässt man sich vom Dachdecker in der Nähe beraten.

Ziegel und Steine: Die Klassiker für das Dach

Dachziegel aus gebranntem Ton und Lehm gibt es schon seit der Antike. Sie sind ein nachhaltiges Produkt aus natürlichem Material. Ihren Status als Klassiker haben sich die Dachziegel redlich verdient, denn sie sind widerstandsfähig und langlebig. Bei der Optik hat man viele Varianten zur Auswahl. Es gibt die Ziegel in vielen Farben, Texturen und Formen. Auf dem Dach sind die Ziegel leicht zu verlegen und greifen perfekt ineinander.

Eine günstigere Option, die aber nach dem gleichen Prinzip funktioniert, sind Dachsteine. Sie sind aus Beton und deshalb schwerer als Ziegel, bieten aber die gleiche Optik. Ebenso sind sie robust und widerstandsfähig. Ihr Gewicht kann sogar bei starkem Wind für besseren Halt sorgen.

Schieferplatten: Robust und rustikal

Schieferplatten für das Dach sind die traditionelle Wahl in Norddeutschland. Die rustikale Optik ist inzwischen auch im Rest des Landes beliebt. Schiefer ist ein echter Hingucker mit seiner mattschwarzen Farbe. Die Steinplatten werden am Dach festgenagelt oder mit Klammern befestigt. So sitzen sie besonders sicher und halten auch starkem Wind stand. Ein Schieferdach kann mehr als doppelt so teuer sein, als wenn man sich für Dachziegel entscheidet.

Ein interessanter Look auf dem Dach

Einen modernen, minimalistischen Stil kann man mit einer Dacheindeckung aus Faserzementplatten erzeugen. Sie sind stabil und sehen schlanker aus als Ziegel oder Steine. In der Vergangenheit hatten sich die Platten einen schlechten Ruf eingehandelt, weil sie damals den krebserregenden Stoff Asbest enthielten. Heute ist das nicht mehr der Fall, aber der negative Eindruck besteht weiter. Die Platten gibt es mit unterschiedlichen Oberflächen, sodass man zum Beispiel den modernen Stil mit einer Schieferoptik verbinden kann.

Metall kann eine interessante Alternative zum Decken des Daches sein. Dächer aus Kupfer, Aluminium oder Zink haben eine lange Tradition und können ein ganz besonderer Akzent für das Haus sein. Metall kann auf viele Arten verarbeitet und verlegt werden. So entstehen einzigartige Oberflächenstrukturen, die fast schon wie eine Verzierung für das Dach wirken.

Was kostet es, das Dach zu decken?

Wie viel es am Ende kostet, das Dach neu zu decken, hängt von mehreren Faktoren ab. Grundsätzlich bestimmen das Material und der Aufwand den Preis pro Quadratmeter. Dachsteine aus Beton liegen hier bei etwa 20 Euro, während Dachziegel auch bis zu 50 Euro kosten können. Faserzementplatten kosten je nach Art zwischen 10 und 50 Euro pro Quadratmeter.

Ein Dach aus Schieferplatten ist noch einmal teurer. Zwischen 50 und 100 Euro sind hier üblich, je nach Verarbeitung der Platten. Noch teurer ist nur die Dacheindeckung aus Metall, die im Bereich von 50 bis 200 Euro zu Buche schlägt.

Zusätzlich zu diesen Kosten kommen allerlei Bauteile und Anpassungen, zum Beispiel für den Dachfirst und den Kamin hinzu. In diesem Zug werden oft auch die Regenrinnen erneuert. Wer sich unsicher ist, welche Option für das eigene Dach am besten passt, der kann sich im Fachhandel oder beim Handwerker alles detailliert erklären lassen.

Dachstuhl sanieren: Oft ist es sinnvoll

Wenn die Dacheindeckung erneuert wird, ist das ein guter Zeitpunkt, auch den Rest des Dachstuhls überprüfen zu lassen. Wenn es Schäden an der Konstruktion oder der Dämmung gibt, kann man alles zusammen ausbessern. Bei alten Gebäuden lohnt es sich, die Dämmung auf den modernen Energiestandard zu erhöhen. Eine bessere Dämmung verringert die Wärmeübertragung nach draußen und schützt gleichzeitig den Innenraum vor der Sommerhitze.

Der Zustand des Dachstuhls bestimmt auch, welche Materialien auf dem Dach verlegt werden dürfen. Wer ein schweres Material nutzen will, muss womöglich die Dachkonstruktion erst verstärken, damit das Dach die Last tragen kann.

Solaranlage auf dem Dach: Bereit für die Zukunft

Bei der Dachsanierung bietet es sich an, die brandneue Dachfläche auch sinnvoll zu nutzen. Eine der beliebtesten Möglichkeiten ist eine Solaranlage. Hier kann man entweder mit Photovoltaik Strom erzeugen oder mit Solarthermie die Heizung unterstützen. Gemeinsam mit der besseren Dämmung kann man damit die eigene Energiebilanz deutlich verbessern.

Ist Förderung möglich?

Wer sein Haus saniert und dabei die energetischen Eigenschaften verbessert, sollte sich frühzeitig nach Fördermöglichkeiten bei Bund, Land und Kommune erkundigen. Hier existieren eine Reihe von Möglichkeiten, die man aber schon beantragen muss, bevor man mit der Sanierung anfängt. Meist benötigt man dafür auch ein passendes Guthaben über den Energieverbrauch des Hauses.

Fazit

Wenn es im Dachgeschoss nicht richtig warm wird oder man den Luftzug sogar spüren kann, dann ist es eindeutig Zeit, den Handwerker zu rufen. Mit der Hilfe des Fachmannes kann man nicht nur das Dach neu decken, sondern auch den Dachstuhl reparieren und die Dämmung verbessern. Das alles sorgt für weniger Energieverbrauch und ein besseres Wohnklima.

Außerdem hat man die Chance, den Look des eigenen Hauses neu zu definieren. Das Material, die Farbe und die Form des Daches machen einiges aus und bieten viel kreativen Spielraum. Wie viel die Sanierung kostet und welches Material am besten passt, kann man sich vom Dachdecker erklären lassen.



29. Jan 2023   | Email | Nach oben
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