Die Wirkung von Wandfarben

Jede Farbe übt auf den Menschen eine besondere Wirkung aus. Das gilt in der Mode gleichwohl wie in der Raumgestaltung. Doch während sich ein rotes Kleid am Abend einfach ausziehen lässt, macht das Überstreichen der Wände und Decken bedeutend mehr Arbeit. Deswegen lohnt es, bei der Renovierung die Wandfarben gezielt auszuwählen, und sie auf das Zimmer sowie den gewünschten Effekt abzustimmen.

 

Was Wandfarben bewirken

 

Wer zu den Frühaufstehern gehört, benötigt am Morgen nicht unbedingt eine Farbe, die ihn zum Verlassen des Betts motiviert. Auf Morgenmuffel hingegen können leuchtende Wandfarben einen positiven Einfluss ausüben. Unterschiede gibt es bei der Auswahl von Farben ebenso, was die Auswirkung auf die Kreativität angeht. Einige Farbtöne inspirieren, andere lassen den Betrachter gelassener werden. Bei warmen Nuancen kommt Gemütlichkeit auf, während kühle die Räume offener und größer machen. Und dann gibt es noch Farben, die zeitlos und edel wirken. Nicht zuletzt spielt es eine Rolle, ob die Wand größtenteils von Möbeln oder Bildern verdeckt wird oder ob sie vollständig sichtbar ist.

 

Farbtöne für Unentschlossene

 

Um die Wände farbig zu gestalten, braucht es etwas Mut und Lust zum Ausprobieren. Nicht jeder Mensch ist experimentierfreudig genug oder befürchtet, dass er sich an einer kräftigen Farbe bald satt gesehen hat. Deswegen wählt er lieber eine neutrale Wandgestaltung. Die erscheint auf den ersten Blick zeitlos, kann aber in der Kombination mit der Einrichtung harmonieren - oder langweilig wirken. Um den Raum zu beleben, macht es Sinn, dunkle und beruhigende Töne mit hellen zu mixen. Wer sich vor dem Kauf eine Farbpalette besorgt, wird erstaunt sein, in wie vielen Facetten beispielsweise die Farben Braun, Grün, Blau und Grau angeboten werden. Es lohnt sich, diverse Möglichkeiten auf dem Papier oder auf einer kleinen Wandfläche auszuprobieren, wobei zu bedenken ist, dass eine große Wand die Wirkung eines Farbtons verstärken wird.

 

Schwarz-Weiß ist überhaupt nicht langweilig

 

Abgesehen davon, dass das Wohnen in den sogenannten Nicht-Farben gerade angesagt ist, wird wohl niemand auf die Idee kommen, seine Wände schwarz zu streichen. Der Farbton würde den Raum erdrücken und viel kleiner wirken lassen als er eigentlich ist. Ganz verzichten braucht deswegen trotzdem niemand auf Schwarz in der Wohnung, schließlich lassen Wandtattoos und -dekore immer noch genügend Spielraum für dessen sparsamen Einsatz. Weiß hingegen vergrößert Räume optisch. Zudem lässt sich der Ton mit beinahe allem kombinieren. Selbst Weiß wird in den unterschiedlichsten Nuancen angeboten, mal wirkt das reine Weiß wie eine Signalfarbe, mal geht es ins Creme oder ins Grau und wirkt dadurch gleich ruhiger.

 

Farbtöne für Mutige

 

Kräftige Farben können Räume zum Leuchten bringen, weil sie das Tageslicht absorbieren. So wirkt eine gelbe Wand freundlich und macht gute Laune. Zudem wird einem kräftigen Gelbton nachgesagt, dass er die Aufmerksamkeit fördert. Insofern eignet sich dieser Ton für das Arbeitszimmer, das Kinderzimmer, aber auch für das Schlafzimmer und die Küche. Orange besitzt eine ähnliche Wirkung wie Gelb. Da es sich um einen warmen Ton handelt, fördert er die Geselligkeit und macht den Raum gemütlich. Orange Wände lassen sich unter anderem im Partyraum, im Wohnzimmer oder im Kinderzimmer finden. Selbst ein trister Eingangsbereich erhält durch diese Farbgebung eine besondere Note. Um den Raum mit kräftigen Farben nicht zu überfrachten, werden diese häufig nur für jeweils eine Wand gewählt. Dies gilt auch für rote Wände. Die Farbkombination Rot-Weiß steht vorwiegend bei jungen Leuten im Trend. Sie wirkt frisch und lebendig. Der Anteil an Weiß überwiegt aus gutem Grund in derart gestalteten Wohnungen. Zu viel Rot würde unruhig und aggressiv wirken. Sparsam eingesetzt, fördert der Ton die Kreativität.

 

Verschiedene Lösungen, wenn einem ein Farbton über wird

 

Wer sich an einer Wand satt gesehen hat, braucht nicht gleich die ganze Wohnung renovieren. Es reicht aus, der betreffenden Wand einen neuen Anstrich zu verleihen. Der sollte zu den restlichen Wänden und zur Einrichtung passen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die störende Wand zu tapezieren. Fototapeten lassen sich in den unterschiedlichsten Varianten auswählen. Je nachdem, welche Stimmung sie erzeugen sollen, können sie unter anderem an den letzten Urlaub am Meer oder in den Bergen erinnern beziehungsweise einen Sonnenuntergang imitieren. Nicht zuletzt sind Pflanzenmotive gerade in Mode. Grüne Blätter beruhigen das Auge des Betrachters. Wer keinen grünen Daumen besitzt, kann sich auf diese Weise die Natur ins Haus holen. Sie bedarf nicht mal einer regelmäßigen Pflege.

08. Feb 2019   | Email | Nach oben
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