Symbole im Grundriss

Frage: Ich möchte in meiner Wohnung die Trennwand zwischen Bad und WC herausreißen. Im Plan ist in dieser Wand ein Rechteck mit einer diagonalen Linie eingezeichnet. Was hat dies zu bedeuten?

 

Antwort: Das ist ein Symbol für eine Wandaussparung oder einen Fußboden- bzw. Deckendurchbruch. Dies bedeutet, dass in diesem Bereich der Wand Leitungen verlaufen, wahrscheinlich über die gesamte Höhe der Wand. Ein Abbruch der Wand ist somit nicht möglich, zumindest nicht in diesem Bereich. Beachten Sie auch, dass die entsprechenden Leitungen, etwa von einer Badewanne oder einem WC, auch irgendwie zu einem eingezeichneten Deckendurchbruch hinführen müssen, z.B. im Innern einer Gipskartonwand. Wenn also in anderen Bereichen der Wand keine Symbole eingezeichnet sind, heißt das noch lange nicht, dass sich dort keine Leitungen befinden und Sie diese Wandteile bedenkenlos abreißen können.

 

Nun noch zu den verschiedenen Symbolen.

 

Es gibt eine Vielzahl solcher Symbole in Plänen und dazugehöriger Abkürzungen, die jedoch leider nicht überall einheitlich gehandhabt werden.

 

Dies liegt zum einen daran, dass beispielsweise der Statiker in seinen Plänen von unten auf die darüberliegende Decke eines Geschosses blickt, während der Architekt von oben nach unten schaut.

 

Zum anderen sind die Normen teilweise unlogisch, und werden darüber hinaus auch noch in verschiedenen Nachschlagewerken unterschiedlich wiedergegeben und interpretiert.

 

So gilt z.B. der Grundsatz, dass vor oder über der Schnittlinie liegende Kanten und Bauteile gepunktet darzustellen sind. Für den Grundriss des Architekten sind dies etwa die Vorderkante der darüberliegenden Decke, Unterzüge unter derselben, Türstürze etc.. Für Deckendurchbrüche wird jedoch für alle Ausführungspläne, ob von Statiker oder Architekt, festgelegt, dass die Durchbrüche der darüberliegenden Decke im Grundriss des jeweiligen Geschosses durchgezogen dargestellt werden, Bodendurchbrüche nur im Grundriss des untersten Geschosses. Für den Statikerplan ist diese Regelung logisch, da der Statiker ja, wie oben beschrieben, ohnehin von unten nach oben schaut. Für Architektenpläne besteht darin jedoch ein Widerspruch.

 

Daher sind oft in Architektenplänen die Durchbrüche in der darunterliegenden Decke, somit im Fußboden des jeweiligen Geschosses, durchgezogen gezeichnet, die in der darüberliegenden Decke, wie die anderen Bauteile über der Schnittlinie, gepunktet. Diese Vorgehensweise ist zwar nicht ganz DIN-konform, aber konsequent und logisch. Da aber, wie gesagt, die Vorgehensweise nicht einheitlich ist, sollte man unbedingt den zur Aussparung gehörenden Text mit Abkürzung, Höhen- und Maßangaben beachten.

 

Leider sind jedoch auch diese Abkürzungen nicht immer die gleichen. Daher hier noch eine kurze Auswahl einiger gebräuchlicher Abkürzungen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Weiter unten dann einige der dazugehörigen Symbole in verschiedenen Varianten, auch als pdf unten oder unter Downloads zum herunterladen.

 

WD = Wanddurchbruch

WS = Wandschlitz

WA = Wandaussparung

DD = Deckendurchbruch

BD = Bodendurchbruch

FBD = Fußbodendurchbruch

DS = Deckenschlitz

DA = Deckenaussparung

BS = Bodenschlitz

FBS = Fußbodenschlitz

BA = Bodenaussparung

FBA = Fußbodenaussparung

FS = Fundamentschlitz

FA = Fundamentaussparung

FD = Fundamentdurchbruch

 

Oft steht vor der Abkürzung noch ein dritter Buchstabe, der den Nutzungszweck der Aussparung angibt.

 

S = Sanitär

E = Elektro

G = Gas

H = Heizung

L = Lüftung

 

Somit bedeutet der folgende Text:

 

SWS 25/12/1,25

UK = OK RFB

 

Sanitär-Wandschlitz, 25cm breit, 12cm tief, 1,25m hoch

Unterkante = Oberkante Rohfußboden




Symbole im Grundriss.pdf (21,22 KB)
17. Nov 2007   | Email | Nach oben
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