Neue Daemmung und Fassade fuer Fertighaus

Frage: Wir möchten ein Okalhaus mit Fachwerkaufbau dämmen. Derzeitiger Aufbau von außen nach innen: Eternitplatte, Holzfaserplatte, Stielwerk (90mm) mit 60mm Mineralwolle, Dampfbremse und innen eine Röhrenspannplatte. Ich wollte so vorgehen: zuerst von außen alles raus, dann will ich eine Vario Dampfbremse einbringen (soll lt. Okal zwischen die Sparren - Befestigung an der Fachwerkgefachinnenseite mit Klebebändern), dann 80mm Mineralwollplatten, dann Putzträgerplatten - was? -,plus ??mmStyrodur??, und auf diese Oberfläche flexibeles Gewebe aufzubringen und danach einen Silikat- oder Mineralischen Reibeputz/Kratzputz. -Kunstharzputz besser nicht, richtig? Kann ich damit ein reißen des Putzes ausschließen?
Alles in allem heißt das nicht hinterlüftet, natürlich muss ich die Wand auch oben und unten z.B. mit Holz, Dämmung und Putz schließen. Ist dies so in Ordnung oder gibt es für diesen Fall Verbesserungsmöglichkeiten einer guten, kostengünstigen Dämmung? Eine Auflattung des Fachwerks scheint mir ein hoher Aufwand, obwohl man die Dämmung sicher doppeln könnte.

 

Antwort: Gehen wir mal Punkt für Punkt durch.

 

Da Sie wohl die innere Beplankung nicht entfernen wollen, müssen Sie, wie angedacht, von außen vorgehen und die Dampfbremse in den Ständergefachen anbringen. Sie bringen die Dampfbremse in die Gefache ein, sodass sie an der inneren Beplankung anliegt. Schneiden Sie die Dampfbremse vorher so zurecht, dass sie auf allen Seiten einen Überstand von ca. 10cm hat. Dann knicken Sie die Dampfsperre umlaufend, damit Sie sie an den Holzständern, Schwelle und Rähm mit einem Tacker befestigen können.

 

Anschließend muss die Dampfbremse umlaufend luftdicht verklebt werden. Dafür eignen sich die Ihnen empfohlenen Klebebänder aber nur unzureichend. Diese benötigen staubfreie Untergründe, um richtig zu haften. Einen staubfreien Untergrund im Roh- oder Altbau herzustellen gestaltet sich schwierig. Ich verwende diese Klebebänder nur, um einzelne Bahnen am Stoß miteinander zu verkleben oder Löcher abzukleben. Für die Anschlüsse an Holz, Mauerwerk, Beton etc. rate ich Ihnen dazu, spezielle Kartuschenkleber zu verwenden. Diese haften auch auf staubigeren Untergründen.

 

Die Gefache können Sie anschließend voll dämmen. Die Dämmstärke reicht dann aber noch nicht aus. Daher sollten Sie bei den Putzträgerplatten dreischichtige Platten mit einem Dämmkern verwenden. Eine zusätzliche Dämmstärke von 80-100mm wäre in Ordnung. Abraten würde ich Ihnen aber von einem Polystyrolkern, da dieser nicht diffusionsoffen ist. Nehmen Sie lieber eine Platte mit einem Steinwollekern. Es gibt solche Platten speziell für den Holzrahmenbau. Als Beispiel finden Sie unter folgendem Link die Heraklith Tektalan FP/HB. Die Internetseiten von Heraklith und anderen Herstellern finden Sie unter Links.

 

Hinweise zu Verarbeitung und Befestigen entnehmen Sie den Verlegeanleitungen zur jeweiligen Platte. Dort sollten Sie auch Angaben zum Armierungsgewebe und Putz finden.

 

Wie Sie schon selbst geschrieben haben, nehmen Sie aus Gründen der Diffusionsoffenheit besser keinen Kunstharzputz.

 

Wenn Sie das Ganze selbst machen wollen, lassen Sie sich genügend Zeit, lesen sich die Verlegeanleitungen gut durch und achten Sie auf Genauigkeit beim Ausführen, besonders bei An- und Abschlussdetails, wie z.B. Fensteranschlüssen, oberer und unterer Abschluss etc.. Insbesondere auch beim luftdichten Verkleben der Dampfbremse sollten Sie höchste Sorgfalt walten lassen.

 

Herstellern von Dampfbremsen und anderem finden Sie ebenfalls unter Links.

11. Jul 2008   | Email | Nach oben
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