Daemmputz oder Aussendaemmung

Frage: wir haben vor unser neugebautes Haus zu verputzen und einen Teil mit Holz zu verschalen. Das Mauerwerk besteht aus Porotonsteinen T14 30cm stark.
Jetzt sind wir uns aber nicht sicher ob wir noch eine Außendämmung anbringen sollen oder nicht. Oder wäre ein Dämmputz auch ausreichend. In welchem Verhältnis stehen die Kosten zueinander: Dämmputz-Außendämmung? Wie sind Ihre Erfahrungswerte damit? Können Sie uns eine Empfehlung dazu geben?

 

Antwort: Für Ihren Neubau wurde mit Sicherheit ein Wärmebedarfsnachweis angefertigt. Derjenige, der das getan hat, wahrscheinlich Ihr Statiker, hat dabei einen bestimmten U-Wert für Ihre Außenwände angenommen. Ob Sie diesen allein mit dem Mauerwerk erreichen, kann ich von hieraus nicht sagen. Schauen Sie mal dort nach.

 

In der EnEV 2007 steht zu neu errichteten Außenwänden von Wohngebäuden folgendes:

 

Anlage 3 (zu den §§ 8, 9 Abs. 2 und 3, § 18 Abs. 2) Anforderungen bei Änderung von Außenbauteilen und bei Errichtung kleiner Gebäude; Randbedingungen und Maßgaben für die Bewertung bestehender Wohngebäude

(Fundstelle des Originaltextes: BGBl. I 2007, 1544 - 1548)

 

1 Außenwände

 

Soweit bei beheizten oder gekühlten Räumen Außenwände

 

a)ersetzt, erstmalig eingebaut

 

oder in der Weise erneuert werden, dass

 

b)Bekleidungen in Form von Platten oder plattenartigen Bauteilen oder Verschalungen sowie Mauerwerks-Vorsatzschalen angebracht werden,

c)auf der Innenseite Bekleidungen oder Verschalungen aufgebracht werden,

d)Dämmschichten eingebaut werden,

e)bei einer bestehenden Wand mit einem Wärmedurchgangskoeffizienten größer 0,9 W/(m² x K) der Außenputz erneuert wird oder

f)neue Ausfachungen in Fachwerkwände eingesetzt werden,

 

sind die jeweiligen Höchstwerte der Wärmedurchgangskoeffizienten nach Tabelle 1 Zeile 1 einzuhalten. Bei einer Kerndämmung von mehrschaligem Mauerwerk gemäß Buchstabe d gilt die Anforderung als erfüllt, wenn der bestehende Hohlraum zwischen den Schalen vollständig mit Dämmstoff ausgefüllt wird.

 

Diese Tabelle 1 Zeile 1 wiederum gibt für die Außenwände allgemein (Punkt a) und c)) einen max. U-Wert von 0,45W/m²K an. Für die Maßnahmen nach b), d) und e) einen max. U-Wert von 0,35W/m²K.

 

Wenn Sie also, wie bei Ihnen, einen Neubau errichten, müssen Sie einen U-Wert von 0,45W/m²K einhalten. Wenn Sie nachträglich eine Dämmung anbringen, einen U-Wert von 0,35W/m²K.

 

Mit einem Poroton T14 mit 30cm Stärke erreichen Sie die 0,45 nach Herstellerangaben geradeso. Siehe folgender Link:

 

http://www.schlagmann.de/downloads/datenblaetter_pdf/db-poro-t14.pdf

 

Ob Sie sich damit zufriedengeben, müssen Sie selbst wissen. Eine zusätzliche Dämmung wäre meiner Meinung nach durchaus sinnvoll.

 

Mit einem Dämmputz können Sie schon eine gewisse Dämmwirkung erreichen, die aber natürlich nicht an die einer Außendämmung heranreicht.

 

Allerdings ist diese teurer. Genaue Preise nenne ich hier nie. Dies wäre nicht seriös. Der Preis hängt von Dämmstärke, Dämmmaterial, Region etc. ab.

 

Überlegen Sie sich, am besten zusammen mit Ihrem Statiker oder Energieberater, welchen U-Wert Sie sinnvollerweise erreichen wollen und was Sie bereit sind, dafür zu bezahlen. Anschließend lassen Sie sich entsprechende Angebote machen.

07. Feb 2009   | Email | Nach oben
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