Grundstueckswahl: Warum ist die richtige Wahl so wichtig und welche Faktoren spielen dabei eine wichtige Rolle?

Wer endlich den lang gehegten Traum vom Eigenheim verwirklichen möchte, braucht natürlich zunächst ein passendes Grundstück für das geplante Traumhaus. Aber woran erkennt man überhaupt ein gutes Grundstück und welche Kriterien muss ein solches erfüllen?

Grundstückssuche: Warum die Wahl so wichtig ist

In den vergangenen Jahren hat die
Niedrigzinsphase in Deutschland zu einem regelrechten Bau-Boom geführt und so werden zunehmend die verfügbaren Grundstücke knapp und teuer. Daher ist es insbesondere in Ballungsgebieten oft gar nicht so einfach, ein passendes Grundstück zu finden. Entsprechende Präsentationen auf Messen zum Thema Bau und Immobilien bieten hier eine erste gute Gelegenheit, individuelle Eindrücke über die momentan vorhandenen Möglichkeiten zu erhalten. Schließlich muss es nicht nur den Bauherren gefallen, sondern es muss auch ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis bieten. Beim Grundstückskauf stehen sowohl individuelle als auch objektive Aspekte im Vordergrund, denn schließlich müssen sich die späteren Bewohner auch dauerhaft wohlfühlen können. Befinden sich möglicherweise Schnellstraßen, Einflugschneisen von Flughäfen, Eisenbahnstrecken oder sonstige Lärmquellen in unmittelbarer Nachbarschaft, kann das Leben hier schnell zur Tortur werden. Die Suche des passenden Grundstücks ist demnach mindestens ebenso wichtig, wie die Planung des Hauses selbst.

Baugrundstück auswählen: Wichtige Faktoren bei der Auswahl

1. Infrastruktur

Die Beurteilung der Infrastruktur ist einer der wichtigsten Aspekte bei der Wahl des Baugrundstücks. Insbesondere auf folgende Punkte müssen zukünftige Bauherren achten:

- Entfernung zum Arbeitsplatz und allgemeine Lage & Verkehrsanbindung
- Erreichbarkeit von Ärzten, Schulen und Einkaufsmöglichkeiten in unmittelbarer Umgebung
- Nähe zu Freizeit- und Unterhaltungsmöglichkeiten (Spielplätze, Seen, Parks, usw.)
- Kulturelle Angebot (Kino, Theater, Kino, Gastronomie etc.)

2. Lage

Bei der Bewertung des Grundstücks kommt es
selbstverständlich auch auf dessen Lage an. Neben einigen Besichtigungen, die am besten zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten stattfinden sollten um verschiedene Lärmquellen zu identifizieren, gibt es noch weitere Aspekte, die in Bezug auf die Lage wichtig sind. Wie sieht es mit der Beschattung des Grundstückes aus? Kommt genügend Tageslicht dorthin oder verdecken andere Gebäude oder hohe Bäume das Sonnenlicht? Wie ist das Grundstück ausgerichtet? Sind die Bereiche, in denen man sich überwiegend aufhält (Küche, Wohnzimmer, etc.) gut beleuchtet? Nicht zuletzt gilt es auch im Vorfeld zu recherchieren, ob und inwiefern sich das Grundstück in einem Hochwasser gefährdeten Gebiet liegt. Weil es auch hierzulande einige Regionen gibt, die immer wieder regelmäßig von Hochwasser heimgesucht werden, sollte auch hier geprüft werden, inwiefern dies bei dem gewünschten Grundstück zutrifft.

3. Nachbarschaft


Im Vorfeld sollte man sich auch die Nachbarschaft genau anschauen, denn nur wer mit bereits dort lebenden Menschen das ein oder andere Gespräch führt, kann sich ein erstes Bild von den Verhältnissen in der Nachbarschaft machen. Sollte das Baugrundstück beispielsweise genau zwischen zwei zerstrittenen Parteien liegen, kann es später schnell schwierig werden. Welche Menschen leben in der Nachbarschaft? Sind es überwiegend Alleinstehende, junge Familien, Rentner oder lebt dort ein bunter Mix?

4. Störquellen


Die Störquellen in der nahen Umgebung sind ebenfalls essenziell bei der Grundstücksauswahl. Durch Landwirtschaft, Autobahnen und Bundesstraßen, Flugplätze, Gewerbebetriebe, Kläranlagen, Sportanlagen oder ähnliches kommt es nicht selten zu Störungen im täglichen Leben. Wer dies vermeiden will, sollte vorher eine realistische Einschätzung der Lautstärke durchführen.

5. Bodeneigenschaften


Ein Bodengutachten kann genaue
Auskunft über die Bodeneigenschaften aufzeigen. Es macht Angaben über den Grundwasserspiegel oder die Tragfähigkeit des Bodens. Auch zeigt das Gutachten auf, ob früher das Grundstück mit einer Fabrik oder einer Deponie bebaut war, denn dann muss unter Umständen mit Altlasten gerechnet werden. ,

6. Erschließungsgrad


Bevor man mit einem genehmigungspflichtigen Bauvorhaben loslegen kann, muss das Grundstück zunächst vollständig erschlossen sein. Dabei bemisst sich der Erschließungsgrad ebenfalls an verschiedenen Kriterien. So spielt die Anbindung an das öffentliche Straßennetz eine Rolle. Ist eine ausreichende Versorgung mit Strom, Wasser und Abwasser gewährleistet? Aber auch Erschließungskriterien, die nicht zwingend vorgeschrieben sind, gilt es diesbezüglich zu beachten, wie etwa die Möglichkeiten für Anschlüsse an Telefon, Internet, Gas, Fernwärme und dergleichen.

Das Fazit

Der Bau des Eigenheims ist oft eine der größten Investitionen im Leben einer Familie. Daher muss sowohl die Planung des Hauses objektiv durchgeführt werden, als auch die Auswahl des passenden Baugrundstücks: Nachdem der
finanzielle Rahmen für den Hausbau abgesteckt wurde, gilt es, umfassend zu recherchieren und zu vergleichen, denn nur so finden Bauherren auch den Ort, an dem sie sich ihr zukünftiges Leben vorstellen können.

21. Oct 2018   | Email | Nach oben
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