Kniestock entfernen

Frage: wir wollen einen Kniestock aus Ytong entfernen. Die Ytongwand verläuft parallel zur Außenwand und ist ohne Putz ca. 18-20 cm dick. Über der Wand verläuft ein dicker Holzbalken der Dachkonstruktion. Es handelt sich um eine ca. 20 Jahre alte Wohnung. Können wir die Wand statisch gesehen bedenkenlos entfernen.

 

Antwort: Bei diesem „dicken Holzbalken“ dürfte es sich wohl um die Schwelle bzw. Fußpfette des Daches handeln.

 

Daher dürfen Sie den Kniestock nicht nur nicht bedenkenlos, sondern gar nicht entfernen, wenn Sie nicht riskieren wollen, dass Ihnen Ihr gesamtes Dach entgegenkommt.

Frage: danke für die Antwort.
Wir haben uns das jetzt nochmal genauer angesehen und dabei festgestellt, dass keinerlei Verbindung zwischen Balken und Drempel besteht. Kann es sein, dass der Balken nur im Winter bei Schneelast aufliegt. Oder sollten wir gleich einen Architekten rufen, weil etwas mit dem Balken nicht stimmt. Kann man den Drempel denn wenigstens versetzen?

 

Antwort: Mit dem Balken dürfte schon alles in Ordnung sein. Es kann durchaus sein, dass zwischen ihm und der Wand auf den ersten Blick keine Verbindung dazusein scheint und er dann bei Schneelast auf der Wand aufliegt.

 

Könnte es sein, dass ich Sie falsch verstanden habe und es sich nicht um einen stehenden Kniestock sondern um eine weiter innen stehende Wand handelt? Dann wäre der Balken eben keine Fuß- sondern eine Mittelpfette, was aber für die Bedeutung für die Statik des Dachstuhls keinen großen Unterschied macht. Beide sind nötig und Sie dürfen das Auflager des Balkens nicht einfach entfernen.

 

Wenn es sich um eine Mittelpfette handelt, kann es auch durchaus sein, dass diese nicht auf der ganzen Länge die Wand als Auflager benötigt, sondern auf Stützen in der Wand liegt und die Zwischenräume nur nicht tragend ausgemauert wurden.

 

Unter Umständen können Sie die Wand schon versetzen. Dies ist aber schon mit einem gewissen Aufwand verbunden und von hier aus, ohne das Objekt zu kennen, schlicht nicht zu beurteilen.

 

Daher würde ich Ihnen raten, sich an einen Statiker zu wenden. Der soll sich das Ganze mal anschauen und Ihnen belastbare, durchgerechnete Lösungsvorschläge unterbreiten.

17. Apr 2009   | Email | Nach oben
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