Einblasdaemmung Mauerwerk

Frage: Vorab: tolle Idee und vielen Dank schon im voraus.
Wir überlegen ein unsaniertes EFH aus den 30er zu kaufen.
Ungedämmtes Dach (neu2008), Mauerwerk nicht gedämmt, voll Unterkellert, Doppelkastenfenster einfachverglast. Im Keller ist der Putz ca. 1m fast überall abgefallen. Daraufhin wurde vor einigen Jahren eine ca. 2cm Styroporplatte geklebt und Erdreich wieder dran. Das ist wohl eher keine Lösung. Ist es hier Notwendig zu handeln?
Was halten Sie von einer Einblasdämmung in das vorhandene Mauerwerk?
Es ist ein altest "Fischgräten" Parket verlegt. Gibt es Möglichkeiten zu Dämmen? Kann es aufgenommen und wieder verlegt werden?
Vielen Dank für eine Antwort

 

Antwort: Wie wollen Sie denn in eine Mauerwerkswand eine Einblasdämmung einbringen? Da gibt es keine Hohlräume, in die Sie etwas einblasen können. Außer es handelt sich um einen zweischaligen Wandaufbau mit Wand, Luftschicht und Vorsatzschale.

 

Da gibt es schon die Möglichkeit, den Luftraum mit einer Perlite-Einblasdämmung zu dämmen. Ob dies bei Ihnen möglich ist, kann ich von hier aus nicht beurteilen. Ob es sinnvoll ist, hängt auch von der Dämmstärke ab, die sich damit erzielen lässt.

 

Die Dämm- und Feuchtigkeitsprobleme im Keller können Sie nur durch Aufgraben, Abdichten und Anbringen einer Perimeterdämmung außen wirklich lösen. Ist natürlich mit einigen Kosten verbunden.

 

Ob Sie das Parkett heil herausbringen, um es nach einer Dämmung des Fußbodens wiederverlegen zu können, möchte ich mal stark bezweifeln. Und vergessen Sie nicht, dass sich durch eine solche Maßnahme die Höhe Ihres Fußbodenaufbaus ändert. Sie müssten anschließend die Türen entsprechend anpassen. Da erscheint mir die Dämmung der Kellerdecke die sinnvollere Maßnahme zu sein.

 

Insgesamt denke ich aber, dass es bei diesem Haus mit einzelnen Maßnahmen nicht getan ist. Ich würde Ihnen daher raten, einen Architekten und Energieberater mit einem Gutachten zu beauftragen. Das kostet Sie ein paar hundert Euro, danach haben Sie Gewissheit, welche Maßnahmen sinnvoll sind, in welchem Zustand sich das Haus befindet und welche Kosten auf Sie zukommen.

 

Das dürfte dann auch eine gute Entscheidungshilfe bei der Frage sein, ob sie das Haus kaufen oder besser die Finger davon lassen sollten.

01. Nov 2010   | Email | Nach oben
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