Schalung Holz oder Schiefer

Frage: wir möchten unsere giebelseitige Holzfassade mit Deckelschalung auswechseln lassen und sind noch dabei zu überlegen, ob wir wieder Holz oder Schiefer nehmen. Unsere Fragen:
1. In welchen Intervallen sollte man die Lasur erneuern?
2. Muss man beim Erneuern der Lasur nach ein paar Jahren die alte Lasur komplett entfernen oder reicht es aus, grobe Unebenheiten (wie absplitterndes Holz)auszugleichen und ansonsten einfach überzustreichen?
Was muss ggf. gemacht werden beim Erneuern des Anstrichs? Kann man es von der Leiter aus machen oder muss das Holz dazu abgenommen werden?
3.Kann man über die alte Unterspannbahn, die durch Sonnenstrahlung teilweise etwas porös geworden ist, eine neue Unterspannbahn anbringen, ohne die alte abzunehmen?

Zur Alternative Schiefer:
1. Hält eine Schieferfassade normalerweise tatsächlich so lange, ohne dass man etwas ausbessern lassen muss?
2. Ist eine Schieferfassade nicht viel schwerer als die bestehende Holzfassade und erfordert daher einen stärkeren Unterbau?
3. Ist es verhältnismäßig leicht, defekte Schieferschindeln selbst später mal auszuwechseln oder muss das von Fachleuten gemacht werden?
4. Ist es wesentlich teurer, Schiefer im Vergleich zu Holz anbringen zu lassen (inkl.Materialkosten)?
5. Gibt es nennenswerte Unterschiede zwischen den beiden Baustoffen bezüglich Schallschutz und Wärmedämmung?

Vielen Dank im Voraus für die Beantwortung der Fragen!!!
Herzliche Grüße


P.S.: Die Informationen auf Ihrer Homepage sind wirklich exzellent. Die Kapitel könnten noch etwas mehr untergliedert werden. Dann könnte man gezielter suchen.

 

Antwort: Zunächst mal zu Ihrem P.S.: natürlich könnte man die Untergliederung der Website  noch weiterführen. Man könnte so vieles, wenn man die Website als Unternehmen mit Mitarbeitern betreiben würde. Dies ist aber ein privater Blog. Die Fragen werden in meiner Freizeit beantwortet. Dafür, finde ich, ist die Seite einigermaßen annehmbar.

 

Zu Ihren Fragen:

 

1.: die Intervalle, in denen Sie die Lasur erneuern sollten, hängen natürlich von der Beanspruchung der Fassade, etwa durch Schlagregen, ab. Auf der Wetterseite ist sicher ein häufigerer Anstrich vonnöten als auf der dem Wetter abgewandten Seite.

 

Ob alle 5, 10 oder 15 Jahre, hängt von den Gegebenheiten ab. Beobachten sie das Ganze halt und reagieren Sie entsprechend. Oder Sie lassen die Fassade vergrauen und streichen sie gar nicht.

 

2.: Sie müssen die Fassade nicht jedesmal abschleifen, sondern nur schadhafte Stellen vor dem erneuten Überstreichen ausbessern.

 

3.: entfernen Sie die alte Unterspannbahn doch. Dieser Aufwand erscheint mir nicht unverhältnismäßig.

 

zur Alternative Schiefer:

 

1.: Eine Schieferfassade hält lange. Was Sie mit "tatsächlich so lange" meinen, kann ich nicht beurteilen.

 

2.: natürlich ist Schiefer schwerer als Holz. Wenn Ihre Wand nicht arg schwächlich ist, sollte sie das trotzdem tragen, ebenfalls eine Holzunterkonstruktion. Die Anforderungen für die Unterkonstruktion einer Schieferfassade finden Sie z.B. unter folgendem Link:

 

http://www.schiefer.de/images/download/Schiefer-Verlege-Bibel.pdf

 

oder unter Links.

 

3.: das kommt auf die Art der Verlegung an. Normalerweise würde ich aber sagen: lassen Sie das jemanden machen, der sich damit auskennt.

 

4.: zu Kosten mache ich hier keine Angaben. Sie können aber getrost davon ausgehen, dass eine Schieferfassade deutlich teurer wird als eine Holzfassade.

 

5.: Bezüglich des Schallschutzes sind schwerere Materialien, hier nun der Schiefer, im Vorteil. Bezüglich des Wärmeschutzes das Holz. Allerdings handelt es sich ja um eine vorgehängte, hinterlüftete, Fassade, was den Vorteil bei der Wärmedämmung wieder relativiert.

 

Insgesamt denke ich, dass sie sich erst mal klar werden sollten, was sie überhaupt wollen. Optisch, finanziell etc..

 

Dann können Sie sich Angebote für die gewählte Version einholen.

 

Am Besten lassen Sie sich von einem Architekten beraten und dann schlussendlich von diesem eine Ausschreibung erstellen, um wirklich vergleichbare Angebote zu erhalten.

05. Jun 2010   | Email | Nach oben
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