Tragende Wand ersetzen

Frage: wir haben im Sommer ein Haus gekauft und haben ein Problem mit einer tragenden Außenwand der Garage.

Es ist so, dass der frühere Eigentümer nachträglich eine Doppelgarage vor das Haus gesetzt hat. Die Garage wurde mit Hohlblocksteinen gemauert und eine Decke mit Fertigbetonteilen aufgesetzt. Auf der linken Seite ist die Garage eingegraben und auch das Problem. Auf der Decke befindet sich die Terrasse.
An der Frontaußenseite der Garage bröckelt links neben dem linken Garagentor der Putz ab, so dass die Hohlblocksteine schon zu sehen sind. Diese fühlen sich in ihrer Substanz krümelig an. Auch an der linken Außenwand zieht sich solch ein Schaden in etwa 1,60 m Höhe im Innern sichtbar etwa 1,00 m in Richtung Haus.
Da die Garage mit ihrem linken Teil im Erdreich eingegraben ist, vermuten wir eine fehlerhafte Feuchtigkeitsisolierung, so dass Wasser eindringen konnte und der Frost letztendlich den Wänden zugesetzt hat.

Welchen Ratschlag würden Sie geben, wie man dieses repariert bzw. eine neue Wand einsetzt? Der Zugang von innen ist problemlos möglich, von außen muss aufgegraben werden. Kann man so etwas selbst machen? Geht es Stahlstreben in die alte Wand einzusetzen (vom Boden bis zum Ringanker) und diese dann entfernen und neu zu errichten. Oder eine zweite Wand innen vor die alte setzen und dann die alte Wand ersetzen?

 

Antwort: Sie brauchen weder Stahlstützen in die Wand einzubauen noch eine zweite Wand vor der vorhandenen zu errichten.

 

Die Decke können Sie mit Deckenstützen (verstellbaren Stahlsprießen) und ausreichend dimensionierten Balken oder Schalungsträgern (Doka-Trägern), die zur Lastverteilung zwischen die oberen Kopfplatten der Spieße und die Decke eingebaut werden, abstützen. Stellen Sie die Sprieße in einem Abstand von etwa einem Meter und sichern Sie sie an den Trägern, indem Sie Nägel durch die Löcher in den Kopfplatten in die Träger schlagen. Schlagen Sie die Nägel nicht ganz ein, sondern schlagen Sie sie krumm. Dadurch verhindern Sie, dass die Kopfplatte beim Abbau schlagartig runterrauscht und Sie sie auf den Kopf bekommen oder sich die Finger einklemmen.

 

Wenn die Decke ausreichend abgestützt ist, können Sie die Wand abreißen und neu aufbauen.

 

Das Grundproblem der fehlenden Abdichtung bekommen Sie aber so auch nicht in den Griff. Da wird Ihnen wohl nichts anderes übrigbleiben, als außen abzugraben.

 

Ich würde Ihnen aber ohnehin davon abraten, das Ganze selber zu machen. Es handelt sich schließlich um eine tragende Wand und die Abdichtung sollte auch fachgerecht ausgeführt werden, sonst stehen Sie bald wieder vor dem gleichen Problem.

 

Lassen Sie das besser einen örtlichen Maurerbetrieb machen. Dann haben Sie auch Anspruch auf Gewährleistung.

17. Jan 2009   | Email | Nach oben
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